Verschiedene Ernährungsrichtlinien bei Krebs

Schon vor Jahren haben Wissenschaftler entdeckt, dass in Nahrungsmitteln viele Stoffe enthalten sind, die die Gesundheit fördern und vor Krebs schützen oder dabei helfen, Krebs zu heilen. Wer an Krebs erkrankt und sich mit dem Thema Ernährung beschäftigt interessiert sich für das Thema „Krebsdiäten“. Gemeint sind damit Ernährungsformen, die Krebs heilen oder günstig beeinflussen sollen.
Wie bei diesem Thema nicht anders zu erwarten, gehen die Meinungen darüber weit auseinander, was solche Diäten bringen. Weniges ist wissenschaftlich überprüfbar und gesichert und eines lässt sich vorwegnehmen: Wunderdiäten gegen Krebs die in jedem Fall und reproduzierbar wirken gibt es nicht. Andererseits gibt es aber Krebspatienten, die durch eine Umstellung ihrer Ernährung nachweislich erstaunliche Heilerfolge erzielt haben. Es gilt wie so oft „Wer heilt, hat Recht“. Wichtig ist, dass man sich mit der gewählten Ernährung wohlfühlt und sie gut verträgt.
Nach vielfältigen Beobachtungen und Erfahrungen von Naturheilkundlichen Praktikern scheint es unter Präventions- und auch Therapie-Gesichtspunkten wichtiger zu sein dass die Nahrung bestimmte, günstige Vitalstoffe enthält, als dass sie sich dogmatisch an einem bestimmten Ernährungsprinzip orientiert.
Im folgenden sollen trotzdem einige der wichtigsten Kostformen kurz vorgestellt werden.

Vegetarische Vollwertkost: Gemüse, Salate, Obst, Getreide, Hülsenfrüchte möglichst aus biologischem Anbau, wenig tierische Fette, Milchprodukte, Käse – frisch zubereitet, schonend gegart oder roh gegessen, verteilt auf 3–5 Mahlzeiten pro Tag. Pioniere dieser Kostform sind Kollath, Zabel, Bircher-Benner, Bruker. Diese Kost entspricht den allgemeinen Ernährungsempfehlungen. Sie dient sowohl zur Vorbeugung von praktisch allen chronischen Krankheiten und erhebt nicht den Anspruch, Krebs zu heilen. Aus empirischen Beobachtungen geht hervor dass der Vegetarismus zwar insgesamt für den Menschen gesünder zu sein scheint, jedoch nicht verlässlich vor Krebs schützt.

Vollwertkost nach Schnitzer: Der Schwerpunkt liegt auf einer Ernährungsumstellung auf eine Getreidereiche Kost. Das Getreide wird vor der Zubereitung frisch gemahlen. Durch eine an Schnitzer orientierte Kost kann die Darmtätigkeit und der Stoffwechsel insgesamt günstig beeinflusst werden. Durch den Verzicht auf Fertignahrung werden viele als nachteilig erkannten Nahrungsbestandteile vermieden was bei einem Kranken sicher nur von Vorteil ist.

Makrobiotische Kost nach Kushi-Ohsawa: Sie geht auf den japanischen Philosophen Oshawa zurück. Seine Ernährungsempfehlungen sind Bestandteil eines ganzen Lebensstils und eingebettet in eine asiatische Religion, die ihre Wurzeln im Buddhismus hat. Er vertrat die Auffassung, dass alle Krankheiten durch makrobiotische Ernährung verhindert werden können. Kushi setzte die Verbreitung von Ohsawas Lehren fort. Er gilt als Vertreter einer gemäßigten Makrobiotik und steht für eine krebsvorbeugende Diät. Die Makrobiotik ist eine vegane Kost, bei der also auf sämtliche Produkte vom Tier verzichtet wird. Verzehrt werden Gemüse, Obst, Getreide, Pilze, Algen und besondere Zubereitungen wie Miso (milchsauer vergorenes Getreide). Es gibt Patienten, die mit dieser Kostform sehr gute Heilerfolge erzielen und berichten, dass sie – so ernährt – viel mehr Kraft und Energie zur Verfügung hatten als bei einer Mischkost. Allerdings gehört zu einer makrobiotischen Ernährung ein gehöriges Maß an Selbstdisziplin. Ernährungswissenschaftler kritisieren, dass diese Ernährung zu
wenig Eiweiß, Eisen, Calcium und Spurenelemente enthält und warnen vor Mangelerscheinungen. Reale Probleme durch diese Ernährungsweise, wie von Ernährungswissenschaftlern befßrchtet, sind jedoch eher hypothetischer Natur und basieren mehr auf Befürchtungen als auf tatsächlichen Fallbeispielen.

Fast vergessen Milchsäurekost nach Kuhl: Auf den Tisch kommen Obst, Gemüse und Getreide, fermentierte Milchprodukte (keine süße Milch), kein Fleisch, kein Zucker oder Weißmehlprodukte. Entscheiden ist der hohe Anteil an milchsauer fermentierten (vergorenen) Narungsmitteln, vornehmlich pflanzlichen Ursprungs. Die Kuhl´sche Kost ist fettarm, verbietet Zucker, Honig und alle gesüßten Lebensmittel sowie Produkte aus weißem Mehl. Sie soll die Zellatmung ankurbeln und Gärungen in der Zelle zurückführen, was von Kuhl als das krank machende Moment bei Krebs gesehen wird. Die Wirkung der Kuhlschen Kostform gegen Krebs wird bis heute als ungeklärt betrachtet. Gleichwohl hat Kuhl über 20 Jahre mit hunderten von Krebspatienten im Sinne seiner Empfehlungen gearbeitet und hat eine Fülle überzeugender Fallbeispiele vorgelegt. Einige davon, sowie seine Ernährungsempfehlungen „sind in seinen nur noch gebraucht erhältlichen Büchern dargestellt. Mit den Erkenntnissen von Dr. Johannes Kuhl sollte sich jeder Krebskranke auseinandersetzen, egal welchen therapeutischen Weg er gehen möchte. Wer sich intensiv mit den Kuhlschen Beobachtungen und Beweisführungen auseinander gesetzt hat der muss erkennen dass an der „Sache“ was nützliches dran ist. Das lächerlich machen von Johannes Kuhl´s Erkenntnissen durch die Schulmedizin missachtet vollständig seine vielfältigen Therapieerfolge und diskreditiert wertvolles Erfahrungswissen das vielen Betroffenen weiter helfen könnte.

Zabel-Diät: Eine knappe Ernährung mit hohem Gehalt an Wirkstoffen soll gegen die vorliegende Stoffwechselentgleisung kämpfen. Dazu gehören magere Milch- und Sauermilchprodukte, Vollkornprodukte, Rohkost, gekochte Gemüse und kaltgepresste Öle. Fette, stark eiweißreich und gezuckerte
Lebensmittel sind verboten. Gelegentlich gibt es mageres Rind- oder Kalbfleisch und Vorzugsmilch.
Die Wirkung gegen Krebs ist wie auch bei den anderen Kostformen ungeklärt. Klar ist dass durch ein Augenmerk auf bestimmte günstige Vitalstoffe die Kostform nach Zabel insgesamt in die richtige Richtung weist. Immerhin war ein ausgewiesener Expert in Ernährungsfragen und im langjährigen Umgang mit Krebskranken. Auch er erkannte den Nutzen der Kuhlschen Beobachtungen und lies diese in seine Ernährungsempfehlungen teilweise mit einfliessen.

Diät nach Leupold/Ohler: Leupold glaubte, die Ursache der Krebsentstehung liege im Kohlenhydrat-Stoffwechsel. Also empfahl er eine Diät, die sehr wenig Kohlenhydrate (Zucker, Getreide und
Getreideprodukte) enthält. Parallel dazu gab er den Patienten Insulin, ein Hormon, das den Blutzuckerspiegel senkt. Diese Diät führte zu einer erheblichen Unterzuckerung der Patienten. Ernährungsexperten warnen davor.

Fastenkuren: Heilfasten ist eine bewährte Methode aus dem Bereich der Naturheilverfahren – allerdings in erster Linie für Gesunde!
Rudolf Breuß glaubte, dass der menschliche Körper den Krebs durch einen längere Zeit des Eiweißmangels selbst aufzehrt und bezeichnet dies als „Operation ohne Messer“. Er empfahl, 42 Tage lang (!!!) nur einen bestimmten Gemüsesaft aus Rote Beete, Sellerie, Karotten und Kartoffeln – und bestimmte Kräuter Tee´s zur Unterstützung zu trinken. Schulmediziner warnen, eine strenge Fastenkur kann für Krebspatienten lebensgefährlich
sein, zumal viele durch den Tumor und während der Behandlung zu Mangelerscheinungen neigen. Allerdings kann ein Verzicht auf alternative Massnahmen bei einem nicht mehr therapierbaren Patienten auch tödlich sein – und ist es vielfach auch.
Deshalb gilt auch hier: allgemeingültige Empfehlungen gibt es nicht. Wer an Krebs erkrankt ist und das Gefühl hat, Fasten könne ihm gut tun, sollte das unbedingt mit einem erfahrenen Fastenarzt besprechen und gegebenenfalls durchführen. Das Für und Wider sollte aber auf jeden Fall mit einem naturheilkundlich ausgerichteten Arzt besprochen werden. Über die tatsächlichen Heilwirkungen des Fastens bei Krebs ist wenig erforscht, wenn auch Rudolf Breuß in seinem Büchlein „KREBS/Leukämie und andere scheinbar unheilbare Krankheiten…“ von vielen positiven Fällen bei korrekter Anwendung seiner Saftkur zu berichten weis. Dieses Büchlein, sowie die Internet Seite http://www.breuss-kur.de sei jedem empfohlen der sich mit dem Saftfasten nach Breuss weiter befassen will.

Öl-Eiweiß-Kost nach Budwig: Die Öl-Eiweiß-Kost nach Budwig besteht aus einem Leinsaat-Nuss-Gemisch, das mit Quark zu einem Müsli verarbeitet wird. Zusätzlich werden Sauerkrautsaft und frisch gepresste Obst- und Gemüsesäfte empfohlen. Gegen diese Ernährungsempfehlungen haben Ernährungswissenschaftler wenig einzuwenden. Ungesättigte Fette sind wichtige Bestandteile einer gesunden Ernährung. Die Inhaltsstoffe tragen dazu bei, die Zellen geschmeidig zu halten und Entzündungen vorzubeugen. Wissenschaftlich umstritten ist allerdings die Theorie, die hinter dem Ganzen steht. In Ölen aus Samen kommen hochungesättigte Fettsäuren vor. Diese sollen – nach Budwig – Träger der „Photonen-Sonnenenergie“ sein. Nach seiner Auffassung kontrollieren Fettsäuren alle Lebensbereiche und können – bei falscher Zusammensetzung – mit so genannten freien Radikalen unkontrolliertes Wachstum auslösen. Daher die Folgerung: Mit der richtigen Zusammensetzung von Fetten könne man Krebs vorbeugen oder die Krankheit positiv beeinflussen. Das konnte bisher nicht reproduzierbar bewiesen werden. Eine Broschüre „Ernährung und Krebs“ kann bei der GfBK in Heidelberg kostenlos bestellt werden.

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