Antioxidantien unterstĂŒtzen Krebsbehandlungen

Antioxidantien schĂŒtzen vor oxidativen Prozessen im Körper, besonders vor einem ĂŒbermaß an sogenannten Freien Radikalen. Diese aggressiven chemischen Verbindungen werden sowohl aus der Umwelt (z.B. Rauch, Luft etc.) aufgenommen und entstehen auch im Lauf von Prozessen im Stoffwechsel. Nehmen Radikale im Körper ĂŒberhand, werden viele Prozesse im Körper massiv gestört. Antioxidantien ĂŒbernehmen im Körper daher eine sehr wichtige, schĂŒtzende Funktion. Sie können ein ĂŒbermaß an Freien Radikalen in vertrĂ€glichere Verbindungen umwandeln und abbauen. Ihre schĂŒtzenden Funktionen können sie auch bei Krebserkrankungen entfalten, wie experimentelle und klinische Studien zeigen. Sie hemmen beispielsweise das Wachstum von Krebszellen, ohne dabei gesunde Zellen zu beeintrĂ€chtigen. Diese Ansicht war in letzter Zeit unter Medizinern durchaus umstritten.

In einer umfassenden Analyse aller wichtigen Studien zu dieser Frage kommen die Autoren zu dem Schluss, dass die Gabe von antioxidativen NĂ€hrstoffen sowohl zur PrĂ€vention als auch zur begleitenden Therapie bei Krebskrankheiten sinnvoll ist. Antioxidantien können einzeln und kombiniert die stark belastenden Krebstherapien (z.B. Chemo- und Radiotherapien, Hyperthermie etc.) vertrĂ€glicher machen. Antioxidantien können gesunde Zellen vor giftigen Abfallstoffen, die bei diesen Therapien entstehen, schĂŒtzen. Sie sollten auch nach einer abgeschlossenen Krebsbehandlung weiterhin eingenommen werden, um einen Langzeitschutz aufzubauen. So kann möglichen RĂŒckfĂ€llen besser vorgebeugt werden.
Die Wissenschaftler sind der Ansicht, dass die kombinierte Gabe der Vitamine A, C, E und Carotinoide die besten antioxidativen Wirkungen zeigt. Noch fehlt es an umfassenden Untersuchungen ĂŒber multiple Vitamine bei Krebspatienten. Das betrifft beispielsweise sinnvolle Kombinationen und Dosierungen. Hier muss die Forschung in den nĂ€chsten Jahren einige WissenslĂŒcken schließen. Schon heute ist sicher, dass die ErnĂ€hrung mit den darin enthaltenen NĂ€hrstoffen sowohl bei der Entwicklung von Krebskrankheiten als auch bei der begleitenden Therapie und der Nachsorge eine wichtige Rolle spielt. Das betrifft neben den hier genannten Antioxidantien natĂŒrlich auch die ausreichende Versorgung mit anderen sekundĂ€ren Pflanzenstoffe, wichtigen Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelemten.
(Quelle: K. N. Prasad et al., Multiple Antioxidant Vitamins as an Adjunct to Standard and Experimental Cancer Therapies. In: Z Onkol)

Dr. Uwe Wenzel
Flavonoide – Biologische Wirkungen einer Klasse von sekundĂ€ren Pflanzenstoffen
Justus-Liebig-UniversitĂ€t Gießen, Institut fĂŒr ErnĂ€hrungswissenschaften

Borissova P., Valechva S., Belcheva A.
Antiinflammatory effect of Flavonoids in the natural juice from Aronia melanocarpa, Rutin and Rutin-Magnesium Complex on an experimantal model of inflammation induced by Histamine and Serotonin
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Atanaasova-Goranova V.-K., Dimova P.-I., Peviccharova
Effect of food products on endogenous generation of N-nitrosamines in rats.
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III.A. Chokeberry
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Estimation of the beneficial health effects of anthocyanins / anthocyanidins
Institut fßr ErnĂ€hrungs-Physiologie, Karlsruhe

Pool-Zobel B.-L., Bub A., Schroder N., Rechkemmer G.
Anthocyanins are potent antioxidants in model systems but do not reduce endogenous oxidative DNA damage in human colon cells.
Fachabteilung fĂŒr ErnĂ€hrungstoxikologie der Friedrich-Schiller-UniversitĂ€t Jena

Jankowski A., Jankowska B., Niedworok J.
The influence of Aronia melanocarpa in experimental pancreatitis
Zakladu Organizacji Ochrony Zdrowia Wojsk WAM, Lodz, Polska

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Flavonols and flavanes in foods and their relation with cancer and coronary heart disease risk
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Bioaktive Substanzen in Lebensmitteln
Hippokrates, Stuttgart

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